Auf spielerische Art und Weise mit Klimaschutz beschäftigten sich in einem dreitägigen Projekt die SchülerInnen der 1BI sowie mehrere Mitglieder des schulinternen Klimaklubs. Drei Tage lang spielten alle gemeinsam im Konferenzsaal voller Enthusiasmus das sogenannte „Weltklimaspiel“.
Es handelt sich dabei um ein Planspiel mit Rollenübernahme, welches von den Spieleentwicklern Lukas und Matthias Mittelberger vom Vorarlberger Startup Weitblick GmbH moderiert und angeleitet wurde. An die Schule geholt wurde das Projekt vom engagierten Klassenvorstand Clemens Kussbach, unterstützt durch Kollegin Nina Reiter.
Die Kernidee des Weltklimaspiels ist es, dass die SchülerInnen verschiedene Interessensgruppen vertreten müssen. Diese Gruppen sind die jeweiligen Regierungen von fünf fiktiven Kontinenten, angelehnt an die Kontinente unseres Planeten, eine zwischen diesen Kontinenten vermittelnde internationale Organisation ähnlich der UNO sowie mehrere Wirtschaftsunternehmen aus den Bereichen Nahrungsmittelproduktion, Rohstoffförderung, Industrie und Energie. Wichtig beim Spielen ist es zu lernen, sich in die verschiedenen Interessensgruppen hineinzufühlen, Ideen und Strategien für eine Verbesserung der globalen Zukunft zu entwickeln sowie mit den anderen Gruppen zu verhandeln und zusammenzuarbeiten.
Die von den verschiedenen Playern getätigten Handlungen werden mithilfe einer App umgesetzt, welche dann jeweils die daraus resultierenden Konsequenzen für die Gesellschaft und den Planeten berechnet und grafisch veranschaulicht. Als wissenschaftlich fundierte Grundlage für die klimatischen Berechnungen wurde der Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel for Climate Change) herangezogen. Daneben spielt natürlich – wie in jedem Spiel – auch das Glück eine gewisse Rolle, indem man öfters auch einmal den Würfel über das Ausmaß eines Ereignisses entscheiden lässt. Die Welt auf dem Spielbrett wird laufend an die geänderte Situation angepasst. Ein Spielleiter führt durch die Spielphasen und moderiert.
Gestartet wird im Jahr 2000, bis man nach einigen Probespielrunden in der Gegenwart ankommt. Dabei wird die Situation der Welt sehr realitätsnah nachgezeichnet. Nach diesen Vorbereitungsrunden beginnt das eigentliche Spiel, bei dem man sich dann über zahlreiche Phasen hinweg in die Zukunft bewegt.
Das Ziel des Weltklimaspiels ist es, die sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte, die mit dem Klimawandel zusammenhängen, verstehen und beeinflussen zu lernen und dadurch die Lebensqualität aller zu steigern. Das Spielkonzept orientiert sich dabei an den von der UNO definierten SDGs (Sustainable Development Goals).
Das Spiel ist seit 2020 in Entwicklung und derzeit als Prototyp in der Abschlussphase. Danach soll es in Serie gehen und an möglichst vielen Schulen gespielt werden. Unsere HTL hat sich hierfür bereits fix angemeldet und bildet derzeit ein LehrerInnen-Team zu SpielleiterInnen aus.
Die teilnehmenden SchülerInnen waren jedenfalls von dem Spiel hellauf begeistert, was man an folgenden Rückmeldungen hören kann
„Was ich mir mitgenommen habe, ist die Bedeutung von Zusammenarbeit. Hätte jeder alleine gehandelt, wären wir nicht so schnell ans Ziel gekommen.“
„Ich dachte, dass es unmöglich ist, den Klimawandel aufzuhalten. Und jetzt glaube ich, dass es doch möglich ist.“
„Ich habe gelernt, was für Handlungsmöglichkeiten man in den unterschiedlichsten Rollen hat, um gegen die Klimakrise vorzugehen.“
„Ich habe gelernt, wie viele Konsequenzen jedes Handeln nach sich zieht.“